Serbski son. Sich sorbisch trauen

Autor: Edmund Ballhaus
Entstehungsjahr: 2000/2001
Länge: 72 Min.
Videoformat: Betacam SP
Veröffentlichung:GfkF 2002

In dem kulturwissenschaftlichen Filmprojekt geht es um sorbische Identität in der Oberlausitz. Im Mittelpunkt der Fragestellung steht das Begriffspaar "Kulturkontakt-Kulturkonflikt". Die Sorben im katholisch geprägten geographischen Dreieck zwischen den Städten Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda sprechen nicht einfach nur zwei Sprachen, sie agieren in mehr oder weniger heterogenen kulturellen Räumen. Daraus ergibt sich ein Kulturkontakt, der fruchtbar und für beide Seiten gewinnbringend sein kann, der jedoch auch zu einem Kulturverlust für die eine Seite, und das ist in diesem Fall die sorbische, führen kann. Im Film geht es um die unbewußten und bewußten Strategien der Sorben, trotz der notwendigen und gewünschten Begegnung mit den deutschen Nachbarn und ihrer eigenen doppelten nationalen Identität traditionelle Kultur und Lebensweise zu erhalten.

Die Vorarbeiten zum Film zogen sich über mehrere Jahre hin, da es sich als überaus schwer erwies, ein geeignetes Paar zu finden, an dem nicht nur die eine Seite, nämlich die Ritualisierung vieler Handlungen mit dem Zweck der Konservierung von Kultur, sondern auch die Risse verdeutlicht werden konnten, die sich durch die sorbische Kultur und ihr Alltagsleben ziehen. Der Film wurde vom Land Sachsen-Anhalt mit einer Filmförderung bedacht. Er liegt als sorbische Fassung mit deutschen Untertiteln vor.